Einige von denen, die bei den Franken freigekauft worden waren und in Askalon geblieben sind, sind durch Hunger, fehlende Kleidung und Not vom Tode bedroht. Unter denen, die in Gefangenschaft geblieben sind, wurden einige zu Tode gebracht unter den Augen ihrer Gefährten, welche selbst später durch die Folter getötet wurden, die der Befriedigung der Launen ihrer Peiniger diente. Wenn wir solche Dinge über einen Juden erfahren würden, würden wir sie uns zu Herzen nehmen und alles tun, was wir könnten, um ihn zu retten. Gott hat […] den ehrwürdigen Scheich Sahel, Sohn von Yosha, Sohn von Sheaya dem Lobsänger Askalons, der ein Gesandter des Sultans ist, veranlasst, den wenigen Geflohenen Hilfe und Rettung zu geben. Seine Autorität erstreckt sich über Alexandria und man hört auf ihn. Er hat alles getan mit Klugheit und unter Einsatz vieler Mittel, die aufzuzählen zu lange wäre, er konnte sich nicht entschließen die einen freizukaufen und die anderen aufzugeben. Schließlich hat er alle freigekauft, die freigekauft werden konnten, und es blieben nur einige Wenige übrig, darunter ein Junge von acht Jahren. […] Man erzählt, dass die Franken ihm vorschlugen freiwillig zum Christentum zu konvertieren und sie ihm dafür Tausend Wohltaten versprochen hätten, aber er hat ihnen geantwortet, dass er gewiss kein christlicher Priester werden könne und dass die Juden ihn nicht aufgeben würden. […] Er ist immer noch in ihren Händen, im Unterschied zu jenen vereinzelten Juden, die sie nach Antiochia gebracht haben, und zu jenen, die konvertiert sind, nachdem sie keine Geduld mehr hatten. Es ist unmöglich ihn freizukaufen. Gott sei gelobt, wir haben nicht gehört, dass diese verfluchten Männer, die man Ashkenazim [Deutsche]* nennt, irgendeine Frau belästigt oder vergewaltigt hätten, wie es andere tun. Unter denen, die in dieser Situation gerettet wurden, gibt es zum einen die Männer, die am ersten und am zweiten Tag nach dem Kampf fliehen konnten – sie sind mit dem Gouverneur*, der freies Geleit bekam, weggegangen – und zum anderen jene, die von den Franken gefangen genommen worden waren und einige Zeit bei ihnen blieben, bis sie flohen. Es sind ihrer nicht viele. Die meisten von ihnen wurden freigekauft. Einige von ihnen haben zu unserem großen Kummer Folter und Qualen erlitten. Einigen fehlte es an allem, so dass sie sich in dieses Land aufmachten ohne Nahrung und ohne Schutz gegen die Kälte und unterwegs gestorben sind. Andere, auf dem Weg nach Ägypten, haben sich ebenso auf dem Meer verirrt. Einige von jenen, die hier im Land angekommen sind, hatten mir dem Klima zu kämpfen: die meisten wurden von der Seuche heimgesucht und viele sind daran gestorben.
Aus dem Französischen übersetzt und mit Anmerkungen versehen von W. Geiger
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